Uni

Samstag, 21. Februar 2009

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Mit dem Ende der Abgabefrist hat auch die Schlechtwetterphase geendet. Ich hab Samstags meine letzte Arbeit abgegeben, hab mich Sonntags richtig ausgeschlafen und bin danach in die Stadt.
Es ist schon erstaunlich welchen Unterschied das Wetter hier macht! Es haben wohl alle drauf gewartet, dass die Sonne wieder rauskommt. Mir kommt es so vor, als hätte hier jeder zweite eine Gitarre: an jedem größeren Platz finden sich Leute, die Musik machen, Leute die dazu klatschen und andere, die dazu tanzen. Die erste Flamencotänzerin hab ich also am Plaza Nueva gesehen - und nicht in den Touristenabzocklokalen... so macht das doppelt Freude.

Mal ganz abgesehen von Sandrine, einer franz. Erasmusstudentin (Theaterwissenschaft), die Marionettentheater aufführt und mittlerweile einen Haufen Straßenkünstler kennt-Pantomime, Jongleure und sonst noch schrullige Leute, manche von denen wohnen in den Höhlen von Sacromonte.

Abends war ich dann mit Ruxandra, meiner kanadischen Mitbewohnerin, bei der Jam- session im Boogaclub. - diesmal ohne Saxophon dafür mit Sänger, deren text ich nicht so ganz verstanden hab- was entweder an deren Drogenkonsum liegt oder ich hab die Metapher nicht überrissen- beides, ist ja auch nicht anders zu erwarten, wir sind alle Löwen mit Plastikeinkaufsackerl und Sandalen, die sich klein tanzen- so ähnlich.
Das war de facto mein einziger freier Tag, Montags hat die Uni wieder begonnen.

Ich hab mir da wunderbare Kurse ausgesucht! Ich mach eine Vorlesung zum Thema Fin del Siglo: Bohemia y Modernismo (jepp, hält natürlich genau der Professor, dessen Buch ich für meine letzte Arbeit hier kritisiert hab- und hab damit recht behalten, er ist halt Literaturgeschichtler)
Dienstags hab ich Crítica Literaria - Textanalyse- hier gehts recht strukturalistisch zu aber auch das tut zur Abwechslung mal ganz gut. Ich denke, dass mein Studium hier etwas profunder wird (verschulte Basis)- ich möchte die Offenheit und freie Wahl, die mir an der Komp in Wien bleibt aber wirklich nicht missen.
Nachmittags hab ich ein Seminar über Vergleichende Literatur(wissenschaft) Englisch, Deutsch Spanisch über den Romantizismus und Symbolismus- was mich zusätzlich unterhält ist, dass der Prof englischer Muttersprache ist und daher lustig deutsch und spanisch spricht.
Übrig bleiben dann noch die Kurse in Internationale Beziehungen und Solfeo (Musiktheorie, Notenlesen, Gesangsübungen, etc.)- jeweils zweimal die Woche. Ab eins, ich hab also den Vormittag über zeit für etwas anderes, und freitags frei.

Das alles passt also gerade gut zu meiner Euphorie, ich bin letzte Woche schon kurzärmlig in der Sonne gesessen (um den Zauberberg auf Spanisch zu lesen), hab die ersten Bäume gesehen, die bereits Blüten tragen und hab meine ersten frischen Erdbeeren der Saison gegessen.

Februar-024

Ich habs auch endlich in den Parque García Lorca geschafft, hab dort mit Rux Limonade getrunken und Leute beobachtet.... gestern hat mir Ana gesagt, dass der Park hinter der Straße noch weiter geht- ich muss also unbedingt noch mal hin.

Februar-019

Außerdem hab ich die Lücke im Zaun des Klostergarten gefunden. Mir ist zwar klar, dass sich die das nicht wünschen, hab aber trotzdem vor meine Pausen dort zu verbringen. Sonnig, ruhig und grün. Ich finds sogar nett dass sie einen Zaun rum gemacht haben. Wäre dieser Garten von Heckenpflanzen begrenzt und nicht gerade von Maschendraht wär es noch um eine Spur idyllischer. - ohne Undankbar sein zu wollen.

Monasterio-de-Cartuja

Klostergarten


Auch beim Klavierspielen hab ich Fortschritte gemacht, die erste Fuge aus dem Wohltemperierten Klavier krieg ich zwar wahrscheinlich noch lange nicht hin, dafür arbeite ich gerade an Stücken aus "The Piano"- the promise, big my secret, etc- das ist garnicht so leicht, es gibt da zwei nicht-parallele Stimmen, die begleiten und die Melodiestimme (meist im offbeat) die ich dazuspielen muss... viel schwieriger sind allerdings die Tempowechsel, Nyman notiert da ganz perverse Takte, von 6/8 auf 9/8 auf 4/4 auf 3/8, 2/4 auf 5/4.....

Sonntag, 5. Oktober 2008

primera semana

An der Uni hab ich alle LVs, für die ich mich angemeldet hab schon zweimal besucht und komm eigentlich ganz gut klar. Solang es fachspezifisch ist versteh ich worum es geht, die Professoren reduzieren ihren fiesen Andalusischen Akzent auf ein Minimum, und da sie versuchen präzise zu sein, sprechen sie insgesamt relativ langsam. Sobald sie aber alltägliches oder eher Privates besprechen hab ich keine Chance.
Von daher kann ich nur sagen, dass jeder der gerade erfahren hat, wo ich herkomm, versucht etwas Nettes über Österreich, Wien oder meine Spanischkenntnisse (=reine Höflichkeit) zu sagen.
Lächeln, Nicken, Si si vale. (und weil man soo freundlich ist, wird man zur Verabschiedung dann umarmt...- von span. Student(innen) mit denen man bloß bei der Immatrikulation geplaudert hat, ebenso wie von "el dueño"- dem Vermieter)

Mit der Sekundärliteratur werd ich kämpfen müssen, aber beispielsweise Benjamin "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" kennt man ja ;) für alles andere hab ich jetzt ein gutes (uuuh und so billiges!!) Wörterbuch (so wie alle Bücher, ausgenommen der englischsprachigen, um ein drittel billiger sind)

Seltsam ist jedenfalls auch der spanische Fahrstil. Dass rote Ampeln hier eher Empfehlungen sind, zu warten, bis einem der Querverkehr nicht mehr die Fahrt versperrt, kennt man ja. Im Ernstfall, gibt es Ampelanlagen, die in der Mitte der Straße einen Pfosten hochfahren können.

ampel

Seltsam finde ich auch den Maronistand bei sommerlichen 27 Grad, Maronis kündigen für mich (neben Schokonikoläusen (Pl.?) und Punschständen) den Winter an.

maroni

Wenn ich dran denk, wie kalt es bei euch schon ist, müsst ich zumindest Skrupel heucheln euch die Bilder von Gabo de Cata zu zeigen...
Vale.
Ich hab die Anzahl der Erasmusstudenten etwas unterschätzt, ich hab mit etwa 50 Leuten gerechnet, tatsächlich waren es ungefähr 200. 4 Busse voller Studenten, die im gleichen Moment ein Pueblo San José überfallen, um sich mit Lebensmittel einzudecken, 200 Leute die auf einmal den gesamten Strand in Beschlag nehmen... "ob man Menschenauflauf mit Speck garniert?"
Es war dennoch schön, beach volleyball, beachsoccer, schwimmen- ein typischer Tag am Meer halt.

gabo-de-cata

Alle Leute, die man von hier oben aus sehen kann, sind von dieser Studentenvereinigung für ausländische Studenten.

gabo-de-cata2

Von Granada nach Almeria waren wir etwa 3 Stunden unterwegs (Erstaunlicherweise haben wir bei keiner Essens- oder Pinkelpause irgendjemanden verloren...) Ich hab das sehr genossen (ich lass mich ja gern durch die Gegend chauffieren), immerhin hatte ich Zeit mir Andalusien anzusehen und mich ein bisschen in Gedanken zu verlieren.

cerca_almeria

Montag, 29. September 2008

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Faculdad-de-filosofia-y-letras
Heute hat für mich die Uni begonnen: Historia de pensamiento literario espanol, últimas tendencias de la teoría literaria und lenguaje literario y lenguaje audiovisual.
Morgens um sieben.... sind hier nur Studenten mit Fahrrädern und Mopeds unterwegs. Die Straßen sind ausgestorben, wie zu Siesta. Denn die einen sind von der Tapas Tour bereits nach Haus gegangen, und die anderen fangen erst um 10 Uhr zu arbeiten an.
Ich bin also in der Morgendämmerung den Campus Cartuja hoch, bis zur Faculdad de Filosofia y Letras brauch ich zu Fuss etwa 20 Minuten.

campus-cartuja
Ich hab den Eindruck, dass man hier etwas mehr geboten bekommt. Erstmals waren wir in keiner LV mehr als 7 Leute, dann trifft man sich hier zweimal die Woche ebenfalls 90 min, zusätzlich gibt es zweimal wöchentlich reguläre (mehrstündige- also nicht: auf nen Kaffee) Tutorien, die der Prof selbst hält, damit die relevante Lektüre gelesen und besprochen werden kann. Man erwartet hier Anwesenheit, Preparation, eine Arbeit und meistens zusätzlich eine schriftl. Prüfung;)
Es wird furchtbar viel arbeit, aber wenn sie halten, was sie versprechen, glaub ich, such ich mir hier nen Prof. der meine Dipl. Arbeiten betreut und hol mir ein extra Stipendium für noch ein Jahr...
Aprospos.. ich bin gerade dabei Flüge nach Hause zu buchen, wahrscheinlich vom 19. 12 bis 5.01, ich komm also eh wieder.
Abgesehen davon, werd ich morgen nachmittag, gleich nach crítica literaria, in mein neues Zimmer einziehen. Dann werd ich sehen, ob ich nicht, obwohl es möbliert ist, doch noch etwas brauchen kann.
Nun und nächsten Samstag fahr ich mit der Studentenvereinigung für ausländische Studenten nach Cabo de Gata, also an die Küstecabo-de-gata
Ich denk ich hab mich soweit eingekriegt und an die Siesta hab ich mich schon gewöhnt-geht ganz leicht;)

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