Montag, 20. Juli 2009

Mulhacén

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Mittwoch, 1. Juli 2009

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Wiedermal hab ich schändlich lange nichts von mir hören lassen, die Reuelosigkeit lässt sich ausschließlich mit gut genützter Freizeit begründen.

Nach langen mittelstressigen Prüfungsmonaten, und der bürokratischen Farce einen Prüfungstermin zu beantragen (sie haben doch glatt die Entscheidung zweckdienlich ausgesessen), hab ich die Ferien begonnen.

Wie mum schon verraten hat hab ich mir dank Ramiros Kontakte eine persönliche Führung durch die Alhambra erschlichen. Clemente, der alte Militar (er war übrigens bei der Artillerie) hat mir jene historischen Details verraten, die nicht in dem Alhambrabuch beinhaltet sind und hat mit all dem Mythos aufgeräumt, den man so aus Marketinggründen erzählt. Er konnte mir auch sagen, was sich in hinter den dem Touristenpöbel verschlossenen Türen befindet, als Mitarbeiter hat er nämlich alles sehen dürfen; und weil ihm das offensichtlich so viel Spass gemacht hat, hat er mich und Ramiro eingeladen mit ihm auf Excursionen mit zugehen.
Er ist seit 1985 bei einer Bergsteigertruppe dabei, Truppe absichtlich, da der Großteil von den alten Säcken (der älteste 76) ebenfalls ehemalige Milis sind, manche vergleichsweise Heeresportler, von denen sich einige während Francos Zeiten nach Deutschland oder in die Schweiz abgesetzt haben. Es sind also generell Menschen, die mit ihren Erzählungen die Wanderungen füllen können- und die Erholungsphase mit obligatorischen Tapas und Bier. Wenn man weiß ,dass sie alle beim Heer waren kann man vereinzelt Indizien erkennen, offensichtlich ist das jedenfalls nicht. Jeder von ihnen hat seit ihrer Pensionierung ein Studium oder Hobby begonnen, das gemeinsam mit dem Sportln hauptsächlich ihren Alltag prägt. Man kann also nie mit Sicherheit sagen ob deren Kommentare oder Gebräuche auf die Heereszeit zurückzuführen ist oder nicht. ich denke da an Bergsteigen-Marschieren, das gemeinsame Waschen vor dem Eintritt in die Bar, ein Augenrollen über einen viel zu tief fliegenden Polizeihubschrauber, dass sie Uhrezeiten und Treffpunkte immer 2 oder 3 mal sagen, etc.


Auch wenn meine Kondition in diesem Jahr ja recht verkümmert ist, hab ich sie wohl ziemilch beeindruckt (bin ja auch die einzige weibliche Begleitung, denn spanische Frauen machen keinen Sport- einkaufen, kochen, putzen, Kinder kriegen) ich war also bis jetzt zweimal in Güejar Sierra, in Monachil (Cahorros) und gestern in Paldua (Zenilla), bei der letzten Excursion waren wir dann schon auf 1800 m (Ausgangspunkt ca. 600m).
Die Touren (Dienstag und Donnerstag) sind allesamt so angelegt, dass man die Morgenfrische nützt und vor Essen zu Hause ist, also ca. 4 Stunden. Wir fahren meistens mit dem Bus aus Granada hinaus in Richtung niedere Sierra Nevada (baja montana) und gehen dann los. Gestern haben sie mich aber auch für Samstag eingeladen. Samstagstouren sind meist so 5 bis 7 Stunden in der echten Sierra (alta montana). Ob ich mir das zutrau muss ich mir erst überlegen.
Ich weiß bloß, dass es mich reizen würde, immerhin profitier ich von der Leitung erfahrener Bergsteiger, die mir darüberhinaus noch spanische Geschichte und sonstige Details erklären können (oder auch nicht: Warum man beispielsweise in den 60 ern die Straßenbahnen in ganz Spanien entfernt hat und durch Busse ersetzt hat, konnten sie außer durch Freunderlwirtschaft nicht anders erklären, aber irgendetwas muss man dem Plebs doch gesagt haben)
Landschaftlich gibt die Sierra natürlich viel her, allem voran reife Kirschen, die man einfach so pflücken kann, und frischen Oregano, den ich in echt ja auch noch nie gesehen hab.

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IMG_0298Clemente und Ramiro, auf einer der Wanderungen in Güejar Sierra

Mittwoch, 17. Juni 2009

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Ich hab gestern die blöde Whitman-Arbeit abschließen können, hab die letzte Fassung mit Ramiro korrigiert und heute Früh abgegeben, daher sind jetzt mal fürs erste meine Prüfungen vorbei!
(Im September gehts dann weiter)
und hätt ich eine Badewanne würd ich meine rituelle Reinigung bis in die frühen Abendstunden zelebrieren!

Freitag, 5. Juni 2009

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Walt Whitman con "barba llena de mariposas", die erste und einzige Fotomontage von Garcia Lorca für seinen Gedichtband "Poeta en Nueva York". - und ich war so doof mir genau diese Referenz als PS-Arbeitsthema auszusuchen. Jetzt hab ich das Problem, dass es wiedermal kaum Literatur dazu gibt. Ich hab einen einzigen Essay dazu finden können, der in keiner Bibliothek oder im Garcia Lorca Archiv (Madrid und Granada) aufzutreiben war. Ein Antiquariat in Asturien hat mir das dann schicken können. Bloß wies aussieht ist aus dem Vergleich nicht viel herauszuholen und daran kiefel ich noch.

Heute möchte ich die Arbeit abschließen, damit sie Ramiro korrekturlesen kann. Wen es bei dieser Info schüttelt, weiß dass ich nie Arbeiten von mir irgendjemand anderen lesen hab lassen, als den Prof, für den sie bestimmt war. Manches ändert sich.

Mein Spanisch ist zwar deutlich besser geworden, aber es schleichen sich immern noch reichlich Fehler ein, vor allem dann wenn Konjunktive ins Spiel kommen die man im Spanischen entweder als Futur, Condicional oder Subjuntivo (presente, imperfekto, compuesto) auflöst.

Es wird die letzte Arbeit sein, die ich hier schreibe. Weil ich beschlossen hab, die Prüfung in Internationale Beziehungen im September zu machen, im Moment freut mich das einfach nicht. Vor allem nicht in Anbetracht der Temperatur, ich will eigentlich seit min. 2 Wochen einfach nur raus. Aber auch heute sitz ich da vorm großen Wohnzimmerfenster und muss mir anschaun wie mir die Sonne gönnerhaften und höhnischen ins Gesicht lacht.

Dennoch sind zumindest meine Arme und Schultern gebräunter als die von Ramiro und Gonzalo.

Aber das liegt vermutlich daran, dass ich gelgentlich im Parque García Lorca lese oder lerne, wenn ichs garnicht aushalt Radfahren geh und mit meiner mum in Salobrena am Strand war.
Salobrena ist mit dem Bus vielleicht eine Stunde Fahrzeit entfernt und hat außer dem Strand eigentlich bloß das Schloß und die angrenzenden weißen Häuser.



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Mittwoch, 27. Mai 2009

Anas Graduación

Ana hat mit diesem Semester ihr abgeschloßen und aber auch nicht abgeschloßen, denn eigentlich fehlen ihr noch Zeugnisse und andererseits wird sie quasi einen dritten Abschnitt dranhängen, so die Regierung nicht beschließt aufgrund der Bachelorumstellungen den Abschnitt vorsorglich einzusparen. Den Festakt für ihren Jahrgang veranstaltet die Uni aber nur einmal im Jahr. Es wäre zu aufwendig.

Nachdem ich selber noch nie bei sowas war und bloß das Foto von Germanas Sponsion gesehen hab, kann ich Anas Graduación bloß schwer vergleichen.
Ich hab jedoch den Verdacht, dass die Studenten in Wien nicht die Gelegenheit haben selbsterstellte Power point Präsentationen vorzuführen, die Fotos der Studenten und der Professoren sowohl privat als auch quasiformell bei den Abschlussessen (in feinster Abendkleidung) zeigen.

Der Festakt selbst scheint mir bloß wieder eine willkommene Gelgenheit deren Faible sich aufzustylen ausleben zu können. Juan, Anas großer Bruder hätte daher Kleider für mich aus Almeria mitbringen sollen, damit ich nicht furchtbar underdressed gewesen wäre. Er hat bloß im Auto nicht mehr so viel Platz gehabt (seine Mutter hat ihm eine Autoladung voller Obst und Gemüse für Ana mitgegeben) also war ich halt - recht unspannend daher- bloß in Rock und Bluse dort.

(Stereo)typisch spanisch war, dass der illustre Chor, der gaudeamus igitur gesungen hat, ne viertel Stunde zu spät war. Gaudeamus igitur hab ich bisher nur von jemanden gekannt, eine Freundin zweier Klassenkollegen, die mir das in Amsterdam vorgesungen hat...

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Wie man sieht bekommt man hier eine blaue Stola umgehängt, blau, weil das die spezifische Farbe der Uni Granada ist und die Stola bloß weil man bei jedem Abschluss eine bekommt, nach der Volkschule und nach der Matura ebenfalls.

Anas-Graduation

Anas Eltern sind samt ihrer Schwester und Javie, ihrem Ehemann, extra aus Almería gekommen und haben uns alle (inklusive José der etwas abseits steht aus Respekt ihres Vaters) zum Essen eingeladen.

Montag, 18. Mai 2009

Schweden

Wie es Eli schon vorweggenommen hat, sind das die ersten Bilder aus Schweden. Frei von Gequängel gibts jetzt auch mal Text dazu. (Jetzt da ich eine meiner Arbeiten, die mir doch noch Sorgen macht, abgegeben hab, fehlen noch 3- deadline nächste Woche- daher gönn ich mir das.)
Immerhin bin ich letztendlich doch in Stockholm angekommen und hab (trotz allem) ein (d.h. mehrere) Zimmer in der Jugendherberge AF Chapman beziehen können. Das war schon mal was anderes- macht mich neugierig darauf mal über Nacht Fähre zu fahren und in der Kajüte zu schlafen.

Blick auf das Stadtzentrum Stockholms, zugegeben in etwas Entfernung.

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Die erste Nacht hab ich am Schiff geschlafen, danach musst ich ins Haus wechseln. Was mir besser gefallen hat ist unschwer festzustellen.

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Das Wetter, so Eli, wär ja so schön gewesen wie noch nie und tatsächlich war es erstaunlich warm- mild vermutlich. Jedenfalls nicht so bitterkalt wie ich erwartet hab. Meine Schijacke hatte ich dennoch mit. Im Nachhinein war ich am Flughafen und im Zug garnicht so unglücklich darüber, in jedem anderen Moment war sie eher übertrieben-naja ich hatte halt Spass dran.

Eine der Seltsamkeiten die mir in Schweden untergekommen sind, sind die Decken die es in fast allen Cafes gibt, denn auch wenns sonnig ist wird einem beim Sitzen bald kalt. (Das die Decken farblich passen ist ein weiteres Detail, dass Schweden von Spanien unterscheidet)

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Was mich auch staunen hat lassen war innovatives und gewagtes schwedisches Design. Liegt vielleicht daran, dass da in Spanien nicht so viel zu holen ist. Ich hab den Eindruck, dass man sich hier nicht so sehr Gedanken darüber macht, wie man etwas zweckdienlich und hübsch gestalten kann. -und das obwohl in Grafik /Design Spanien eigentlich recht renomierte Akademien hat. Barcelona vielleicht...

Die Diesel -Schaufensterdeko find ich jedenfalls heftig.

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Unschwer zu erkennen, Elis Uni, eine Technikeruni, kein müder Abklatsch humanistischer Prachtbauten.

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Ein Haus für Swantje!

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Montag, 20. April 2009

Warum es besser ist mit dem Zug zu fahren

Das Pech das man beim Zugfahren haben kann ist nicht so gravierend wie das Pech, das man beim fliegen haben kann.

+man kann sich sein Gepäck (immer) stehlen lassen, aber bis dahin hat man es bei sich.
+mein laptop hat bis jetzt zugreisen besser ueberstanden.
+wenn man den Zug versäumt, nimmt man halt den nächsten, Stehplätze sind unbequem, gibts eingentlich immer.
+last minute tickets fuer Zuege sind billiger als jene von British Airways.
+Bahnhöfe liegen weniger weit auseinander als Flughäfen.
+Kreischende Kinder sind in 6 er Abteilen auf max. 5 reduziert.

Ich hab mir, zugegeben, einen umständlichen Flug nach Schweden ausgesucht:
(Bus:Granada-)-Malaga-London Gatwick (Bus-)-London Heathrow- Stockholm.

und weil ich wollt das es klappt (und billiger war) bin ich mit British Airways geflogen.
Wider erwarten hatte mein erster Flug mehr als ne Stunde Verspätung, weshalb ich den anschlussflug verpasst hab, da ich ja erst mit dem Bus nach Heathrow kommen musste. (ich hatte schlauerweise ne Reiseversicherung abgeschlo/?en)

Und weil man erst dachte es wär meine Schuld hab ich nen Flug fuer den nächsten Tag bezahlt, den sie mir, wie alle meine Zusatzausgaben, refundieren werden. (Heute halt)

Der angenehme Teil war, dass ich die Nacht in London verbracht hab, in einem unverschämt teueren Hotel, indem es angebracht ist im Smoking zu abend zu essen. Ich hab da ein Zimmer mit Doppelbett, Dinner und Fruehstuek genie/?en können.

Der unangenehme Teil ist, dass ich die Kosten fuer mein tolles AF Chapman Hostel hier die Nacht samt Storno uebernehmen musste, auch wenn ichs refundiert bekomm. Mir unnötige pounds wechseln lassen musste, ach und eine neue Reservierung machen musste, beschränkt auf jene Zimmer, dies halt noch gibt.

Abgesehen davon, hab ich mir ganz tolles Schwedisches Design angeschaut, photos von kuriosem Zeug gibts dann später mal, bin in der Stadt spaziert, war laufen-damit ich weniger beleidigt bin, hab bei dem Preisniveau gleich garkeinen Hunger mehr und hab wunderbar am AF Chapman Schiff geschlafen, ein vierer Zimmer das ich mit einem witzigen finnischen Mädl geteilt hab.

Morgen werd ich irgendwie nach Götheburg fahren. Mit dem Zug. 3 Stunden. Es wird mir eine Freude sein, unter Umständen, denn was wei/? man, diesen spezifischen, grauslichen ÖBB Sessel Geruch anzunehmen und mich vom monotonen d-dg d-dg d-dg ermatten zu lassen.

Freitag, 3. April 2009

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Bei unserem erweiterten Essen gestern, hab ich ne Einladung bekommen heute früh bei den Proben Gonzalos (Brahms Quartett) zuzuhören, etwas das ich mir nicht entgehen lassen wollte. Piano, Cello, Viola und Violine (und die verspätete, beschwipste 2. Viola des Maestros)

Gonzalo hat mich nur leider genötig dem Pianisten die Seiten umzublättern. Nachdem der nämlich schneller spielen kann, als ich Noten lesen kann, hab ich mir rein optisch markante Stellen gesucht, und geschaut was er gerade liest, damit ich weiß wann ich umblättern kann.
Blöd nur dass er viele Stellen auswendig kann und eine vollständige Partitur vor sich liegen hat, das heißt in den Pausen des Pianisten muss ich halt die anderen Stimmen lesen... und weil ich das noch nie gemacht hab, schon garnicht bei Leuten die äußerst effizient, konzentriert und professionell üben war mir das unangenehm. - aber wunderschön. (ich bin dann doch unaufällig gegangen...)

Danach hab ich mich nämlich zu Beachvolleyball verabredet, eine Studienkollegien (der POWI!!) und ein paar andere ambitionierte Hobbyspieler haben jetzt ein Fakultätsteam gegründet. Sie spielen regulär jeden Samstag in der Halle und Freitags, vorausgesetzt das Wetter ist so schön wie heute. Ich hab Ana mitgenommen, die ja in Alermia an der Uni gewissermaßen ewig Volleyball gespielt hat, und in Granada bisher nie ein Team zustande gekommen war. Falls das nicht explizit genug war: Sonne, Sand, Volleyball, kurze Hosen, Ferien.

In 20 min. nehmen wir den Zug nach Almería. Mit Fahrrad und allem drum und dran. Ich werd also die nächsten paar Tage kein Internet haben.

alles liebe



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