Dienstag, 10. März 2009

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Dieses Wochenende hat mich wiedereinmal überrascht! Ramiro hat mich ins Museum der Alhambra eingeladen, wo ein Freund von ihm Führungen macht. Diesen Freund hab ich mir der Beschreibung nach komplett anders vorgestellt. Ein 60 jähriger, der in der Reserve ist (also alt genug, um noch unter Francos Zeiten gedient zu haben) und daher ein Studium der Geschichte und arabischen Filologie beginnen konnte. Clemente, so heißt er, hat aber weder die Statur, die Haltung noch die Sprechweise eines Militärs, im Gegenteil er wirkt sehr entspannt, ruhig und sympathisch- wie einer der gerne und hübsch erzählen kann.

Abends hat uns dann ein anderer Freund und Studienkollege zu sich eingeladen. Er hat die beste spanische Tortilla gemacht, die ich je gegessen hab und das scheint, gerade wenn man die von Anas Mutter kennt, beinah blasphemisch. Ich hab Rux, meine kanadische Mitbewohnerin, dazu eingeladen und da wir uns so gut verstanden haben sind wir noch gemeinsam in eine Flamencobar gegangen, wo wir uns für Sonntag gleich wieder zum Essen verabredet haben.

Ramiro hat irregute Pasta mit Käsesauce gemacht. Ein präzise abgewogenes Gemisch aus 3 unterschiedlichen Ziegen- und Blauschimmelkäsesorten, die er dann beinah obsessiv rituell eingschmolzen hat. Die Selbstironie, sich über seine ticks lustig zu machen, hat ihm nicht gefehlt, also hatten wirs so schön wie er. Nachdem sich dann Gonzalo was richtiges angzogen hat, weil sooo kann man ihn ja nicht herzeigen, sind wir los um irgendwo in der Sonne Kaffee zu trinken. Am Rückweg haben wir dann die Prozession von San Juan de Dios gesehen, die genau an seiner Wohnungstür vorbeizieht. Ich finde spanische Blasmusik-kapellen- "odio la música" so Gonzalo- haben seit der Inquisition eine ganz eigene Feierlichkeit.

San-Juan-de-Dios

Da wir uns hernach aber immer noch nicht trennen konnten, hat uns Gonzalo, der unter seinem Namen in aller studentischer Bescheidenheit "Violinista" stehen hat, ein Konzert gespielt. (Vor allem weil er montags eine audición, Zwischenprüfung, hat und dafür noch etwas üben sollte)
Er hat einen etwas unsicheren Brahms gespielt (segundo movemiento), nen guten Mozart, nen (sauberen) Tango und ein unglaublich gutes Stück von Bach (dessen Name ich mir nicht gemerkt hab) das der Virtualität, die Musik für mich immer hat, etwas geschmälert hat, denn jetzt weiß ich aus Erfarhung, dass es tatsächlich solche Menschen gibt, die das spielen können.

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